0 Punkte

Hallo.
Ich soll unterstützend zur Paradontitis-Behandlung für etwa drei Monate 20.000 i.E. D3 und 800 microgr. K2 zuführen.
Ist das in dieser Dosierung sinnvoll und unbedenklich?
Mein Vit. D Wert wurde mit einem Wert von 45 festgestellt.
Bin 58 und nehme Eliquis, Bisoprolol und Atorvastatin ein.
Die Paradontitis wurde als hochgradig eingestuft. Bitte um hilfreiche Info.

von

1 Antwort

0 Punkte

Hallo und vielen Dank für Ihre wichtige Anfrage. Gerne geben wir Ihnen eine fundierte Einschätzung zur Einnahme von Vitamin D3 und K2 – besonders im Hinblick auf Ihre Parodontitis-Therapie, Ihre Blutwerte und Ihre Medikamente.


1. Hintergrund: Vitamin D3 & K2 bei Parodontitis

Bei hochgradiger Parodontitis ist eine unterstützende Versorgung mit Vitamin D3 und K2 durchaus sinnvoll, denn:

  • Vitamin D3 wirkt entzündungshemmend und unterstützt das Immunsystem.

  • Es spielt eine wichtige Rolle für die Knochenstabilität und den Erhalt des Zahnhalteapparats.

  • Vitamin K2 hilft, das Kalzium in den Knochen einzulagern und nicht in Gefäßen abzulagern – also schützt es vor Verkalkung und unterstützt die Wirkung von D3.


2. Bewertung der Dosierung

  • 20.000 I.E. Vitamin D3 täglich für 3 Monate ist eine sehr hohe Dosierung.

  • Für Erwachsene mit Werten um 45 ng/ml (Ihr Wert) gilt: keine akute Unterversorgung.

  • In der Regel werden zur „Hochdosis-Therapie“ nur kurzzeitig solche Mengen gegeben – z. B. für 1–2 Wochen.

Empfehlung:

  • Bei einem Wert von 45 ng/ml ist keine 3-monatige Dauerdosis von 20.000 I.E./Tag notwendig – das wäre übertherapiert.

  • Besser: z. B. einmalig eine Aufsättigung mit 20.000–40.000 I.E., dann Erhaltungsdosis von ca. 4.000–6.000 I.E./Tag (je nach Körpergewicht und Zielwert).

  • Vitamin K2 (z. B. 200–400 µg MK-7/Tag) kann dabei begleitend sinnvoll sein.


⚠️ 3. Relevanz Ihrer Medikamente

Sie nehmen folgende Medikamente ein:

  • Eliquis (Apixaban): ein Blutverdünner

  • Bisoprolol: Betablocker

  • Atorvastatin: Cholesterinsenker

Wichtige Hinweise dazu:

  • Vitamin K2 hat keine direkte Wechselwirkung mit Eliquis, da es kein Vitamin-K-Antagonist ist (wie z. B. Marcumar). Dennoch sollten hohe Dosen ärztlich abgestimmt werden, da individuelle Risiken bestehen.

  • Vitamin D3 kann den Kalziumstoffwechsel beeinflussen – daher ist regelmäßige Kontrolle von Kalzium, Nierenwerten und ggf. Vitamin D-Spiegel empfohlen.

  • Statine (Atorvastatin) können mit Vitamin-D-Stoffwechsel interagieren – aber das ist meist unproblematisch.


4. Unsere Empfehlung (in Absprache mit Arzt oder Heilpraktiker):

  1. Kein Dauergebrauch von 20.000 I.E./Tag über 3 Monate.

  2. Besser:

    • Einstiegsdosis: z. B. 1–2 Wochen 10.000–20.000 I.E./Tag

    • Dann: Erhaltungsdosis von 4.000–5.000 I.E./Tag

  3. Vitamin K2 (MK-7): 200–400 µg/Tag ist meist sicher – aber bei Blutverdünnern immer Rücksprache mit behandelndem Arzt.

  4. Kontrolle von:

    • 25-OH-Vitamin-D-Spiegel (Ziel: 60–80 ng/ml)

    • Kalzium, Parathormon, ggf. Nierenwerte (Kreatinin, GFR)


Fazit:

  • Vitamin D3/K2 kann sehr hilfreich bei Parodontitis sein – auch bei Ihrer Vorgeschichte.

  • Die empfohlene Dosis ist aber zu hoch für eine 3-monatige Anwendung und sollte angepasst werden.

  • Bitte stimmen Sie die Einnahme mit Ihrem Arzt oder Therapeuten ab, vor allem wegen Eliquis.

Herzliche Grüße
Ihr Team von Frag-einen-Zahnarzt.de

vor
User Avatar
von
10.9k Punkte

Sie haben eine zahnärztliche Frage?

Wir antworten, kostenlos.


nur bei Frag-einen-Zahnarzt.de


Frage auf Telegram