Hallo und vielen Dank für Ihre wichtige Anfrage. Gerne geben wir Ihnen eine fundierte Einschätzung zur Einnahme von Vitamin D3 und K2 – besonders im Hinblick auf Ihre Parodontitis-Therapie, Ihre Blutwerte und Ihre Medikamente.
1. Hintergrund: Vitamin D3 & K2 bei Parodontitis
Bei hochgradiger Parodontitis ist eine unterstützende Versorgung mit Vitamin D3 und K2 durchaus sinnvoll, denn:
Vitamin D3 wirkt entzündungshemmend und unterstützt das Immunsystem.
Es spielt eine wichtige Rolle für die Knochenstabilität und den Erhalt des Zahnhalteapparats.
Vitamin K2 hilft, das Kalzium in den Knochen einzulagern und nicht in Gefäßen abzulagern – also schützt es vor Verkalkung und unterstützt die Wirkung von D3.
2. Bewertung der Dosierung
20.000 I.E. Vitamin D3 täglich für 3 Monate ist eine sehr hohe Dosierung.
Für Erwachsene mit Werten um 45 ng/ml (Ihr Wert) gilt: keine akute Unterversorgung.
In der Regel werden zur „Hochdosis-Therapie“ nur kurzzeitig solche Mengen gegeben – z. B. für 1–2 Wochen.
Empfehlung:
Bei einem Wert von 45 ng/ml ist keine 3-monatige Dauerdosis von 20.000 I.E./Tag notwendig – das wäre übertherapiert.
Besser: z. B. einmalig eine Aufsättigung mit 20.000–40.000 I.E., dann Erhaltungsdosis von ca. 4.000–6.000 I.E./Tag (je nach Körpergewicht und Zielwert).
Vitamin K2 (z. B. 200–400 µg MK-7/Tag) kann dabei begleitend sinnvoll sein.
⚠️ 3. Relevanz Ihrer Medikamente
Sie nehmen folgende Medikamente ein:
Wichtige Hinweise dazu:
Vitamin K2 hat keine direkte Wechselwirkung mit Eliquis, da es kein Vitamin-K-Antagonist ist (wie z. B. Marcumar). Dennoch sollten hohe Dosen ärztlich abgestimmt werden, da individuelle Risiken bestehen.
Vitamin D3 kann den Kalziumstoffwechsel beeinflussen – daher ist regelmäßige Kontrolle von Kalzium, Nierenwerten und ggf. Vitamin D-Spiegel empfohlen.
Statine (Atorvastatin) können mit Vitamin-D-Stoffwechsel interagieren – aber das ist meist unproblematisch.
✅ 4. Unsere Empfehlung (in Absprache mit Arzt oder Heilpraktiker):
Kein Dauergebrauch von 20.000 I.E./Tag über 3 Monate.
Besser:
Vitamin K2 (MK-7): 200–400 µg/Tag ist meist sicher – aber bei Blutverdünnern immer Rücksprache mit behandelndem Arzt.
Kontrolle von:
25-OH-Vitamin-D-Spiegel (Ziel: 60–80 ng/ml)
Kalzium, Parathormon, ggf. Nierenwerte (Kreatinin, GFR)
Fazit:
Vitamin D3/K2 kann sehr hilfreich bei Parodontitis sein – auch bei Ihrer Vorgeschichte.
Die empfohlene Dosis ist aber zu hoch für eine 3-monatige Anwendung und sollte angepasst werden.
Bitte stimmen Sie die Einnahme mit Ihrem Arzt oder Therapeuten ab, vor allem wegen Eliquis.
Herzliche Grüße
Ihr Team von Frag-einen-Zahnarzt.de